Freitag, 28. Februar 2014



Paketposthalle Die an der vom Hauptbahnhof kommenden zentralen Bahntrasse gelegene ehemalige Paketposthalle ist schon aufgrund ihrer schieren Dimension eines der auffälligsten modernen Bauwerke in München. Da die bis heute von der Deutschen Post genutzte Halle nicht öffentlich zugänglich ist, handelt es sich aber auch um ein weitgehend unbekanntes modernes Monument.

Erbaut wurde die Paketposthalle in den Jahren 1965 bis 1969 von den Ingenieuren Rudolf Rosenfeld, Herbert Zettel, Ulrich Finsterwalder und Helmut Bomard. Bei ihrer Fertigstellung war die Halle der weitestgespannte Bau aus Fertigteilen weltweit. Die Spannweite der Halle beträgt 148 Meter, die Länge 124 Meter, der überdeckte Raum 20.000 Quadratmeter sowie der umbaute Raum 1,1 Millionen Kubikmeter. Das Dach der Paketposthalle besteht aus 1.600 gleichen, vorfabrizierten Betonteilen. Eine Ziehharmonika-artige Gestaltung sorgt dabei für eine hohe Stabilität auch bei extremen Wetterbedingungen.

Soweit die aus dem Münchner Architekturführer von Winfried Nerdinger et. al. abgeschriebenen Specs der ehemaligen Paketposthalle. Doch vermochten selbst die beeindruckenden Zahlen das Bauwerk nicht vor dem Bedeutungsverlust zu schützen: fungierte die Paketposthalle ursprünglich als Postbahnhof mit 15 Bahngleisen, so ist der denkmalgeschützte Ingenieurbau heute nur noch eine Art Überdach über dem inzwischen in der Halle installierten Briefzentrum der Deutschen Post.

Eigentlich schade, denn die Paketposthalle hat eine beeindruckende, bahnhofsartige Wirkung. Bei aller Monumentalität und Strenge sorgt das Licht in der an beiden Seiten verglasten Halle für eine milde und offene Stimmung. Ungewollt, aber nicht reizlos ist der Kontrast zu dem emsigen Treiben in dem zusammengedrückt wirkenden Flachbau des in die Halle „geschobenen“ Briefzentrums.









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